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US | Familienfilm, Animationsfilm | R: Kelsey Mann | D

In Disney•Pixars ALLES STEHT KOPF 2 kehren wir in den Kopf des nun frischgebackenen Teenagers Riley zurück – genau zu dem Zeitpunkt, an dem das Hauptquartier plötzlich abgerissen wird, um Platz für etwas völlig Unerwartetes zu schaffen: neue Emotionen! Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel, die seit langem erfolgreich Rileys Kopf managen, sind sich nicht sicher, was sie fühlen sollen, als Zweifel auftaucht. Und es sieht so aus, als ob sie nicht die einzige Neue ist! Unter der Regie von Kelsey Mann und produziert von Mark Nielsen, kommt ALLES STEHT KOPF 2 bald in die Kinos.
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DE | Dokumentarfilm | R: Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lange | OmeU

In ihrer Dokumentation widmen sich die Regisseure Jörg A. Hoppe, Heiko Lange und Klaus Maeck dem Berlin der 1980er Jahre. Noch bevor der Kalte Krieg endgültig beendet wurde, war besonders das eingemauerte West-Berlin ein Mekka der Sub- und Popkultur für verschiedenste Künstler, Hausbesetzer und Hedonisten. Auch den englischen Musiker, Autor, Schauspieler und Produzenten Mark Reeder hat es Ende der 70er Jahre in die deutsche Großstadt verschlagen, wo er sich mitten in das damalige, auf das Hier und Jetzt fokussierte Lebensgefühl stürzte und auf illustre Persönlichkeiten wie Nick Cave, Blixa Bargeld und Christiane F. traf. In "B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989" wird diese Spurensuche in der letzten Dekade, in der es noch ein Ost- und West-Berlin gegeben hat, mittels Interviews und Originalaufnahmen, greifbar gemacht und der Geist einer Zeit eingefangen, in der Risiko und Leidenschaft, Wahn und Exzess sowie Tod und Musik Hand in Hand die Atmosphäre einer ganzen Stadt prägten.
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PL | Animationsfilm | R: Dorota Kobiela, Hugh Welchman | D

Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Nach dem Publikumserfolg LOVING VINCENT erschafft das Regie-Duo DK und Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstlern erneut ein visuell berauschendes Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman „Die Bauern“ von Wladyslaw Reymont erzählt DAS FLÜSTERN DER FELDER entlang der Jahreszeiten die beeindruckende wie bewegende Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem ungerechten System zu fügen.
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PL | Animationsfilm | R: Dorota Kobiela, Hugh Welchman | OmU

Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Nach dem Publikumserfolg LOVING VINCENT erschafft das Regie-Duo DK und Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstlern erneut ein visuell berauschendes Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman „Die Bauern“ von Wladyslaw Reymont erzählt DAS FLÜSTERN DER FELDER entlang der Jahreszeiten die beeindruckende wie bewegende Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem ungerechten System zu fügen.
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SE, NO, DK | Dokumentarfilm | R: Maria Fredriksson | OmU

True Crime Familiendrama trifft auf Twin Peaks Atmosphäre und Coen Brüder Humor Eine göttliche Eingebung lässt zwei Schwestern eine Wohnung in der schwedischen Kleinstadt Gullspång kaufen. Sie sind völlig überrascht, als die Verkäuferin ihrer älteren Schwester, die vor 30 Jahren Selbstmord begangen hat, verblüffend ähnlich sieht. Gemeinsam versuchen sie das Rätsel zu lösen und tauchen dabei immer tiefer ein in die Geheimnisse ihrer Vergangenheit. DNA Tests, Familienforschung und ihr unerschütterliche Glaube bringen neue mysteriöse Verstrickungen. Was als rätselhafte Familienzusammenführung beginnt, endet in einem Suchspiel nach der Wahrheit. Eine fesselnde Doku, unglaublicher als jede Fiktion.
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US | Coming of Age | R: Sean Wang | OmU

Fremont (Kalifornien) im Sommer 2008: Ein 13-jähriger taiwanisch-amerikanischer Junge genießt den letzten Ferienmonat, bevor er auf die High School wechseln wird. Der Junge beschließt, Dinge zu erlernen, die ihm seine Familie nicht beibringen kann. Dazu zählen Skateboarding, Flirten und wie man die eigene Mutter lieben kann. AUDIENCE AWARD SUNDANCE FILMFESTIVAL 2024.
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FR | Familienfilm, Animation | R: David Alaux | D

DIE WILDEN MÄUSE erzählt die Geschichte der neunmalklugen Maus Pattie und ihren tierischen Freunden, die mit ein wenig Hilfe des alternden Helden Jason ein aufregendes Abenteuer zwischen mauligen Zyklopen, verspielten Riesenkraken und echten Göttern erleben – ein großer Spaß für die ganze Familie!
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IR, FR, SE, DE | Drama, Komödie | R: Maryam Moghadam, Behtash Sanaeeha | OmU

Mahin lebt seit dem Tod ihres Mannes und der Ausreise ihrer Tochter nach Europa allein in Teheran. Ein geselliger Nachmittagstee mit Freundinnen gibt den Anstoß dazu, ihren einsamen und monotonen Alltag hinter sich zu lassen. In Mahin reift der Wunsch ihr Liebesleben wieder zu aktivieren. Auf der Suche nach einem neuen Partner, öffnet sie spontan ihr Herz für den gleichaltrigen Taxifahrer Faramarz. Aus der zufälligen Begegnung wird eine ebenso überraschende wie unvergessliche Nacht. „Ein kleines Stück vom Kuchen“ ist bereits die dritte gemeinsame Arbeit des erfolgreichen iranischen Regie-Duos Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha. Der Film, der seine umjubelte Welturaufführung auf der diesjährigen Berlinale 2024 im Wettbewerb feierte, erzählt mit zartem Humor eine ebenso spielerische wie gefühlvolle Geschichte von Hoffnung und Liebe. Dabei zeichnet die Tragikomödie ein authentisches Bild des alltäglichen Lebens von Frauen im Iran und deren Möglichkeiten einer subtilen Emanzipation gegen die patriarchalen Autoritäten. Was als romantische Begegnung zweier einsamer Fremder beginnt, entwickelt sich so zu einer berührenden Ode an das Leben, die Frauen und die Freiheit.
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DE, TR | Drama | R: Aslı Özarslan | OmeU

Hazal ist jung und träumt davon, der Enge ihrer Familie zu entkommen. Ihr sehnlichster Wunsch: Ein Job, der ihr Unabhängigkeit bringt. Doch trotz vieler Bewerbungen wird sie zu keinem einzigen Gespräch eingeladen. Stattdessen sitzt sie in einer Bildungsmaßnahme vom Job-Center fest, die sie immer wieder auf ihren Platz verweist. Aber an ihrem 18. Geburtstag fühlt sich Hazal stark. Es ist wie in alten Zeiten, als sie und ihre Freundinnen dachten, sie könnten alles erreichen, solange sie nur zusammenhalten. Erst als sie in der Schlange eines hippen Clubs stehen, wird Hazal klar, dass sie hier nicht hingehören. Und sie behält recht. Der Türsteher lässt sie abblitzen. Auf dem Heimweg werden sie von einem überheblichen Studenten belästigt, die Situation eskaliert. Die Wut aus der nicht enden wollenden Ablehnung eruptiert in einer folgenschweren Begegnung... Hazal flieht Hals über Kopf nach Istanbul, in eine brandneue Stadt in einem ihr unbekannten Land. Dort muss sie allein überleben, koste es was es wolle. „Ellbogen“ ist ein atmosphärisch dichtes Porträt einer jungen Frau, die einen hohen Preis zahlt, um sich von den Projektionen der Gesellschaft zu befreien. „Vor allem die Tat und Hazals scheinbar fehlende Reue haben uns gepackt und lassen uns nicht mehr los. Sie ist eine komplexe Frauenfigur, die sich der Täter-Opfer-Dichotomie verweigert. Sie trägt dazu bei, die Barrieren der Gesellschaft aufzuzeigen, die so schwer zu durchbrechen sind. Hazals Welt ist eine, die nicht nur ich, sondern viele Migrant*innen in Deutschland und Europa kennen. Es ist ein Leben, das darin besteht, sich ständig behaupten oder beweisen zu müssen. In Hazal wird diese Gesellschaft entlarvt. Ihre Stärke berührt uns tief.“ (Regisseurin Asli Özarslan)
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DE, TR | Drama | R: Aslı Özarslan | D

Hazal ist jung und träumt davon, der Enge ihrer Familie zu entkommen. Ihr sehnlichster Wunsch: Ein Job, der ihr Unabhängigkeit bringt. Doch trotz vieler Bewerbungen wird sie zu keinem einzigen Gespräch eingeladen. Stattdessen sitzt sie in einer Bildungsmaßnahme vom Job-Center fest, die sie immer wieder auf ihren Platz verweist. Aber an ihrem 18. Geburtstag fühlt sich Hazal stark. Es ist wie in alten Zeiten, als sie und ihre Freundinnen dachten, sie könnten alles erreichen, solange sie nur zusammenhalten. Erst als sie in der Schlange eines hippen Clubs stehen, wird Hazal klar, dass sie hier nicht hingehören. Und sie behält recht. Der Türsteher lässt sie abblitzen. Auf dem Heimweg werden sie von einem überheblichen Studenten belästigt, die Situation eskaliert. Die Wut aus der nicht enden wollenden Ablehnung eruptiert in einer folgenschweren Begegnung... Hazal flieht Hals über Kopf nach Istanbul, in eine brandneue Stadt in einem ihr unbekannten Land. Dort muss sie allein überleben, koste es was es wolle. „Ellbogen“ ist ein atmosphärisch dichtes Porträt einer jungen Frau, die einen hohen Preis zahlt, um sich von den Projektionen der Gesellschaft zu befreien. „Vor allem die Tat und Hazals scheinbar fehlende Reue haben uns gepackt und lassen uns nicht mehr los. Sie ist eine komplexe Frauenfigur, die sich der Täter-Opfer- Dichotomie verweigert. Sie trägt dazu bei, die Barrieren der Gesellschaft aufzuzeigen, die so schwer zu durchbrechen sind. Hazals Welt ist eine, die nicht nur ich, sondern viele Migrant*innen in Deutschland und Europa kennen. Es ist ein Leben, das darin besteht, sich ständig behaupten oder beweisen zu müssen. In Hazal wird diese Gesellschaft entlarvt. Ihre Stärke berührt uns tief.“ (Regisseurin Asli Özarslan)
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PL | Doku OmeU

Nach dem Film könnt ihr gemütlich mit einem Kaltgetränk in der Hand die fleißigen Festival- Mitarbeiter*innen kennen lernen, welche monatelang an der Vorbereitung gearbeitet haben und im abgedunkelten Kinosaal meist unsichtbar bleiben. After-Festival-Lounge mit dem filmPOLSKA- Team
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PL, CZ | Dokumentarfilm | R: Bogna Kowalczyk | OmeU

Der über 80 Jahre alte Andrzej Szwan lebt eher unauffällig in einem Wohnblock. Aber als „Lulla la Polaca“ ist er bekannt wie ein bunter Hund, denn unter diesem Künstlernamen ist er die älteste Drag Queen Polens. Privat ist er die Definition des Wortes „kultiviert“ – geschmackvoll gekleidet, ausgeglichen und mit guten Manieren, feiner Selbstironie sowie eloquenter Wortwahl ausgestattet. Moderne Technik bereitet ihm keine Probleme und dank regelmäßigem Sport ist auch sein Körper immer noch gut in Schuss. Andrzejs Leben ist prall gefüllt: Wenn wir ihn auf Partys und Shows begleiten, ist er meist von jungen Menschen umgeben. Überhaupt scheint er rastlos zu sein – ständig ist er unterwegs, feiert hier, isst dort, besucht Freunde, sucht in Dating-Apps nach Kontakten oder organisiert zu Hause Theatervorstellungen. Und doch klafft in diesem rastlosen Leben eine große Leerstelle. Diese hat sein Freund hinterlassen, für den er sich auf die Suche nach einer angemessenen Urne macht. Bogna Kowalczyk möchte kein politisches Statement setzen, sondern eine persönliche Geschichte erzählen. Nicht der Bühnen-Lulla gilt ihr Interesse, sondern dem Menschen hinter ihr. Die Biografie eines Protagonisten der polnischen LGBTQ+-Bewegung ist für sie nur der Ausgangspunkt einer universalen Erzählung über Verlust, Trauer und die zunehmende Einsamkeit, wenn man zu einer Welt gehört, die langsam verschwindet und für Neues Platz macht. [Rainer Mende]
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PL | Dokumentarfilm | R: Agnieszka Zwiefka | OmeU

Runa ist sechzehn, trägt locker sitzende dunkle Klamotten, malt gern und steht auf Billie Eilish. Sie könnte ein ganz normales Mädchen sein, aber sie ist mit ihrer kurdischen Familie aus dem Irak vor dem IS über Belarus nach Polen geflüchtet. Nach 18 Tagen im Wald stirbt ihre Mutter und sie findet sich unversehens in der Rolle der Ersatzmutter wieder – ihr Vater ist mit den vier jüngeren Brüdern und dem Leben in einem völlig fremden Land heillos überfordert. Über einen langen Zeitraum beobachtet Agnieszka Zwiefka eine doppelte Metamorphose. Die Familie verlässt ihren Container an der belarusischen Grenze und versucht, sich einen Alltag mit Wohnung, Schule und Arbeit aufzubauen. Gleichzeitig wächst Runa langsam in ihre neue Rolle als Familienoberhaupt hinein, obwohl sie sich vermutlich lieber altersgemäß mit Comics, Freunden und Musik beschäftigen würde. Die dunklen Bäume des polnisch-belarusischen Urwalds ziehen sich als Leitmotiv durch die Geschichte. Hier drang das Dunkel in Runas Leben ein, hier änderte sich ihr Schicksal für immer. Meist schweigt sie über ihre Gefühle – diese drückt sie lieber in Zeichnungen aus, deren Ästhetik von eingestreuten Animationen aufgenommen und in fantastische Sequenzen übersetzt wird. [Rainer Mende]
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PL | Drama | R: Jerzy Stuhr | OmeU

Am 9. Juli raste die Nachricht wie ein Lauffeuer durch die Medien: Jerzy Stuhr, einer der prägnantesten polnischen Schauspieler der letzten Jahrzehnte, war nach schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Im Minutentakt erschienen in Polen und im Ausland Nachrufe, denn scheinbar hatte fast jeder, der sich für Filme interessiert, eine nahezu persönliche Beziehung zu Stuhr. Die einen lobten seine frühen Auftritte in Klassikern von Feliks Falk, Agnieszka Holland, Filip Bajon, Piotr Szulkin, Krzysztof Zanussi oder Andrzej Wajda. Andere priesen seine schauspielerischen Meisterleistungen, mit denen er Kult-Komödien der Achtziger- und Neunzigerjahre wie „King Size“, die in der DDR äußerst populäre Science-Fiction-Parabel „Sexmission“ oder die zweiteilige Thriller-Parodie „Killer“ veredelt hatte. Das europäische Arthouse-Publikum erinnerte dankbar an Stuhrs prägnante Auftritte in den Klassikern „Der Fotoamateur“, „Dekalog“ oder „Drei Farben: Weiß“ von Krzysztof Kieslowski. In Polen war Stuhr darüber hinaus auch als Autor, Theater-Regisseur, Synchronsprecher und langjähriger Rektor der Film-, TV- und Theaterhochschule in Kraków präsent. Nicht jedem ist geläufig, dass der überzeugte Krakauer ab den Neunzigerjahren häufig auf dem Regiestuhl saß und dabei regelmäßig – so wie in der Komödie „Das Wetter für morgen“ oder an der Seite seines ebenso prominenten Sohns Maciej Stuhr in der Tragikomödie „Der Bürger“ – selbst in Hauptrollen vor der Kamera stand. So war es auch in „Das große Tier“
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PL | R: Michał Hytroś | OmeU

Zosias Körper ist etwas Besonderes. Nicht nur, dass er mit Tattoos übersät ist, er dient auch als Vorbild. Zosia hilft nämlich anderen Frauen, ein positives Verhältnis zu ihrem Körper zu entwickeln. Dann steigt sie in ihr altes Wohnmobil, fährt mit ihnen ins Grüne, greift in Wald und Feld zur Kamera und zeigt mit ihren Fotos, dass jeder Körper als Teil der Natur auf seine Weise schön ist. Die Frauen, die sich von ihr in ästhetischem Schwarz-Weiß ablichten lassen, teilen mit ihr nicht nur den Anblick ihrer unverhüllten Körper, sondern auch ihre Geschichten. Sie erzählen von Essstörungen, Bodyshaming, psychischen Problemen und sozialer Ablehnung. Doch als wir Zosia näher kennenlernen, erfahren wir, dass auch sie sich ihre positive Einstellung zu ihrem Körper hart und schmerzvoll erarbeiten musste. Diese Frau, die anderen den Weg zu einem harmonischen Körpergefühl ebnet, ist keineswegs frei von Zweifeln. Ihre rastlose Lebensweise hat ihre Schattenseiten – sie verleiht keine Stabilität und erlaubt keine festen sozialen Bindungen. Irgendwann fühlt Zosia, dass sie sich entscheiden muss – weiter als Freigeist an wechselnden Orten anderen helfen oder doch sesshaft werden und sich mehr um das eigene psychische Wohl kümmern? Michal Hytros zeichnet – unterstützt von Karina Paciorkowskas Animationen – anhand der Aufs und Abs seiner Protagonistin und ihrer Kundinnen das Kollektivporträt einer Gesellschaft, die zwischen tradierten sozialen Rollen und postmodernen Lebenswelten zerrissen ist. Gleichzeitig zeigt er mit großer Empathie die Haarrisse im Weltbild seiner Hauptfigur.
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PL, CH, DE | Roadmovie, Drama | R: Sławomir Fabicki | OmU

Zwei Frauen fahren im Auto einem noch unbekannten Ziel entgegen – die konsequente und entschiedene Malgorzata und die etwas enigmatische, verbittert wirkende Lucja. Obwohl sie Schwestern sind, könnten ihre Charaktere kaum unterschiedlicher sein. Während die Geschäftsfrau Malgorzata alles unter Kontrolle hat, wirkt die Kosmetikerin Lucja unentschlossen und zögerlich. Als verschwistertes Odd Couple fahren sie immer weiter nach Westen, mit zahlreichen Pausen. Denn Malgorzata muss viel schlafen, Tabletten nehmen und sich Medikamente spritzen. Ohne die Hilfe ihrer besorgten Schwester kann sie den Alltag nicht mehr bewältigen, denn sie ist nicht nur krank – sie ist sterbenskrank. Lucja sieht in einer deutschen Klinik die letzte Chance, für ihre Schwester doch noch das Schlimmste abzuwenden. Aber die hat andere Pläne. Das subtile Roadmovie lebt und atmet vor allem durch seine exzellenten Hauptdarstellerinnen. Gemeinsam halten Magdalena Cielecka und Marta Nieradkiewicz die voyeuristische Nähe der Kamera aus, die durch keinen Musikteppich abgemildert wird. Sie gehen mit Andeutungen und Zwischentönen so glaubhaft in ihren Rollen auf, dass sie auch in der alltäglichsten Szene stets die unterschwellige, existenzielle Dramatik ihrer Situation durchschimmern lassen. [Rainer Mende]
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PL | Dokumentarfilm | R: Anna Konik | OmeU

Sie flohen aus Sierra Leone, Nigeria, Saudi-Arabien, Sri Lanka oder Eritrea. Sie haben eine dunkle Hautfarbe. Ihre Vergangenheit liest sich wie das Drehbuch zu einem Kriegs- und Fluchtdrama: Gewalt, Vertreibung, Not, Krieg, Verlust von Eltern und Verwandten, Obdachlosigkeit, Entführung, Gefängnis, Verletzungen, Vergewaltigung und Homo-Feindlichkeit heißen die Kapitel. Viele von ihnen sind traumatisiert. Sie leben schon lange im sicheren Großbritannien, manche sind sogar dort aufgewachsen – aber angekommen sind sie nie. Jetzt sitzen sie vor der Kamera in leeren Räumen und in Verkehrsmitteln oder wandeln allein durch anonyme Menschenmengen. Aus dem Off hören wir als vielstimmige Collage ihre Geschichten. Sie erzählen eloquent, wie gern sie hier zu Hause sein würden, aber auch davon, wie sehr das politische und soziale System sie als fremde Eindringlinge behandelt und ablehnt. Die in artifiziell kolorierten Bildern mit diversen Verfremdungseffekten und Animationen porträtierten Protagonist*innen haben vom Compass Project Stipendien erhalten, die ihnen eine Ausbildung an britischen Universitäten ermöglichen, obwohl sie immer noch den Status von Asylbewerber*innen haben. Für dieses Projekt hat Abba Konik dieses künstlerische Gruppenporträt produziert, in dem sie persönliche Geschichten mit einer politischen Aussage verknüpft. [Rainer Mende]
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PL | Kurzfilme | R: diverse | OmeU, OV

Pazur / The Claw, Dok, R: Marta Nowak, PL 2023, 17 min, OmeU - Ein gescripteter Dokumentarfilm? Ein Künstlerportät? Ein politischer Essay? Die amüsante wie bewegende Geschichte eines Mannes, der sich gegen den Bau einer Hühnerfarm auflehnt und dabei ukrainische Geflüchtete einspannt, ist alles in einem. Moja siostra / Sister of Mine, Dok, R: Mariusz Rusiński, PL 2023, 30 min, OmeU - Die Entziehungsanstalt ist Zuzias letzte Chance, um ihrer Drogensucht zu entkommen. Ihre Familie versucht, sie dabei zu unterstützen, muss sich in einem Wechselbad aus Zweifel und Hoffnung aber auch selbst hinterfragen. Sheep Out, Anima, R: Zofia Klamka, PL 2023, 8 min, oT - Eine junge Frau lebt einsam im immergleichen Großstadt-Hamsterrad aus Arbeit, Freizeit, Körperpflege und Schlaf. Doch dann reißt das Bild eines Schafs sie aus ihrer Lethargie. Eine wilde Verfolgungsjagd mit Comic-Optik und Punk-Soundtrack beginnt. Warszawa, Holandia / Warsaw, Holland, Spielfilm, R: Ming-Wei Chiang, PL 2023, 18 min, OmeU - In den sonnendurchfluteten, aber schmutzigen Straßen und Hinterhöfen von Łódź-Bałuty schlägt sich ein junger Mann mit monotonen Gelegenheitsjobs durch. Kann eine Freundschaft ein Lichtpunkt in seinem trostlosen Alltag sein? Zapach Ziemi / Smell of the Ground, Anima, R: Olivia Rosa, PL 2023 Jahr, 8 min, oT - Scharfkantige Zeitraffer-Stillleben in Schwarz-Weiß zeigen uns eine verlassene Erde, in der Spuren der Zivilisation in ihrer Bewegungslosigkeit zu Teilen der Landschaft werden. Erst in der Nahaufnahme entdecken wir das Wichtigste: Leben. Zima, Anima, R: Tomasz Popakul & Kasumi Ozeki, PL 2023, 27 min, OmeU - Die fromme Anka lebt in einem Dörfchen am Meer mit rauen Sitten. Wo Mensch und Tier in einer fragilen Symbiose leben, reagiert sie auf kleinste Haarrisse in diesem Mikrokosmos. In traumhaften Sequenzen treffen sparsam kolorierte Bilder auf kongeniale Klänge.
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PL, CH | Dokumentarfilm | R: Hanna Nobis | OmU

Antek wirkt noch recht unsicher, aber im Kreis seiner erzkonservativen Bruderschaft fühlt er sich stark. Ihre Werte wie Männlichkeit, Katholizismus und ein traditionelles Familienbild geben ihm Sicherheit und wenn er mit seinen Kumpels gemeinsam gegen LGBTQ+-Demos protestiert, ist er als Vorsänger ganz in seinem Element. Erst durch eine feste Freundin lernt er andere Sichtweisen kennen – dass man nicht zwingend einen Gott braucht, um ein rechtschaffener Mensch zu sein, dass man tolerant gegenüber anderen Lebensstilen sein kann und dass Sex vor der Ehe vielleicht doch nicht unweigerlich in die ewige Verdammnis führt. Über einen langen Zeitraum begleitet die Regisseurin ihren Protagonisten und dokumentiert dabei eine erstaunliche Entwicklung. Nicht nur, dass der hagere, fromme junge Mann auf einmal Meditation, Drogen und Bodybuilding für sich entdeckt. Auch seine Sicht auf die Welt und nicht zuletzt auf sich selbst durchläuft eine grundlegende Metamorphose. Aber wie kompatibel ist dieser neue Antek noch mit seinem sozialen Umfeld, das nach wie vor fleißig betet und ein Kind nach dem anderen in die Welt setzt? Hanna Nobis erzählt eine Geschichte mit überraschenden Wendungen, die man unmöglich in einem Drehbuch vorausplanen kann. Die Kamera bleibt dabei stets nah an ihrem Beobachtungsgegenstand und wird für ihre Geduld belohnt: Der Film hält immer wieder intime Momente von berückender Authentizität fest, wie sie im Dokumentarfilm selten sind.
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DE | Komödie, Spaghetti-Western | R: Dominik Galizia | OmeU

Ringo Fleisch (33) ist ein Gerüstbauer aus Herne. Als er eines Tages angetrunken aufs Gerüst steigt, verletzt er bei einem Unfall einen Kollegen und verliert seinen Job. Frustriert heuert er als Monteur auf einer Kirmes an, die in Crange gastiert. Die bunten Lichter, der Tumult des Kirmeslebens, die schrägen Typen hypnotisieren ihn und bieten ihm ein neues Zuhause. Er geht mit auf Tour. Seine gehörlose Tochter Mia (12) lässt er bei seiner Mutter zurück. Zum ersten Mal verlässt Ringo Crange, ohne zu wissen, wann er wiederkommen wird. Hier trifft Ringo auf den Boxbudenchef Fränkie. Der ist gleich von Ringos Statur begeistert, er überredet ihn, in seiner Bude als Preisboxer einzusteigen. Ringo ist skeptisch, aber lässt sich überreden. Fränkie wird sein Mentor, der mit schnellem Geld, einem adrenalingeladenen Leben und einem Starstatus auf der Kirmes lockt. Und ihm seinen Kampfnamen verpasst: „Rock ’n‘ Roll Ringo„.
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US, GB, GE | Thriller | R: Guy Nattiv, Zar Amir Ebrahimi | OmU

Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila (Arienne Mandi) reist gemeinsam mit ihrer Trainerin Maryam (Zar Amir) zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für den Iran nach Hause zu bringen. Als sich im Verlauf des Wettkampfs herausstellt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, wird das Teheraner Regime nervös. Um die Schmach einer möglichen Niederlage zu verhindern, wird Leila ein Ultimatum gestellt: Sie soll eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettbewerb aussteigen. Sollte sie sich widersetzen und weiterkämpfen, würde sie ab sofort als Staatsverräterin betrachtet werden. Leila muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie im Iran und ihre Trainerin betrifft, deren Freiheit und Sicherheit ebenfalls auf dem Spiel stehen.
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US, GB, GE | Thriller | R: Guy Nattiv, Zar Amir Ebrahimi | OmeU

Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila (Arienne Mandi) reist gemeinsam mit ihrer Trainerin Maryam (Zar Amir) zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für den Iran nach Hause zu bringen. Als sich im Verlauf des Wettkampfs herausstellt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, wird das Teheraner Regime nervös. Um die Schmach einer möglichen Niederlage zu verhindern, wird Leila ein Ultimatum gestellt: Sie soll eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettbewerb aussteigen. Sollte sie sich widersetzen und weiterkämpfen, würde sie ab sofort als Staatsverräterin betrachtet werden. Leila muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie im Iran und ihre Trainerin betrifft, deren Freiheit und Sicherheit ebenfalls auf dem Spiel stehen.
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DE | Dokumentarfilm | R: Christian Lehman- Feddersen und Alf Schreiber | D

Der G20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg. Der Film begleitet in einer Langzeitbeobachtung Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damaligen Proteste. Er zeigt wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt wurden, zeitweiliger inhaftiert wurden und bis heute andauernder Strafverfolgung ausgesetzt werden. Dennoch kämpfen sie weiter gegen Grundrechtseinschränkungen und für eine freie Gesellschaft. Neben G20 formieren sich in den endlosen Krisen aber auch neue Bewegungen. So organisieren sich migrantische Beschäftigte, um die Grundrechte, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Geflüchtete Frauen organisieren sich in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile”. Auf der anderen Seite formiert sich aber auch das kapitalistische System neu, was im Film am Beispiel des globalen Finanzdienstleisters Black Rock deutlich gemacht wird. In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen. In seinem vielschichtigen Panorama zeigt WIR SIND SO FREI aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind.
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